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AETHERIAN: At Storm’s Edge

Mit Sicherheit kein Schnellschuss: Die lange Zeit seit dem Debüt haben AETHERIAN für sich genutzt und präsentieren sich auf “At Storm’s Edge” nun mit dem Selbstverständnis waschechter Genre-Veteranen.

Der Auftritt zeugt von Selbstbewusstsein: Nach sechs langen Jahren seit dem Debüt „The Untamed Wilderness“ (2017) schürt zunächst ein cineastisch angelegter Einstieg die Erwartungshaltung. „Forgotten Oaths“ ist als Intro somit eine Rückkehr mit breiter Brust, welche die aufgebaute Spannung im anschließenden „Army Of Gaia“ zu entladen weiß. AETHERIAN lassen sich bereits hier in die Karten blicken: Am wohlsten fühlt sich das Quintett im gehobenen Midtempo, wo die dichte Soundwand durch eine klare Melodieführung und einen Hauch Epik ausgestaltet wird.

Im erwähnten „Army of Gaia“ erinnert die Gitarrenarbeit dadurch tatsächlich an die getragenen Momente älterer AMON AMARTH, ohne allerdings deren Zug zu hitkompatiblen Arrangements zu entwickeln. Vielmehr bedienen die Griechen eine ähnliche Schiene wie BE’LAKOR, wo es in teils ausladenden Kompositionen auch darum geht, bestimmte Stimmungen einzufangen. Variation im Tempo gehört folglich ebenso dazu („At Storm’s Edge“) wie das Bestreben, eine gewisse emotionale Schwere einzufangen.

AETHERIAN agieren mit dem Selbstverständnis waschechter Genre-Veteranen

Insofern sind die Parallelen zu INSOMNIUM in „Soulriver“ kaum von der Hand zu weisen, obgleich sich AETHERIAN nicht gänzlich der melancholischen Schiene verschreiben möchten. Dafür knurrt Sänger Panos Leakos zu verbissen gegen die klagende Leadgitarre an, während seine Kollegen in „Advent Dreams“ ihrerseits gerne Tempo und Intensität variieren, indem sie etwa zur Akustikgitarre greifen oder ein paar Blasts aus dem Handgelenk schütteln.

All das präsentieren uns AETHERIAN mit dem Selbstverständnis waschechter Genre-Veteranen; als hätten sie den Olymp des Melodic Death Metal bereits vor Jahren erklommen. Dass „At Storm’s Edge“ erst das zweite Full-Length-Album der Band markiert, ist konsequenterweise zu keiner Zeit zu spüren. Sicherlich liegt das in Teilen auch am zielgerichteten Auftreten der fünf Musiker, die eben ganz genau wissen, dass sie die lange Zeit seit dem Debüt gut für sich genutzt haben. Vorwiegend aber überzeugt die Platte durch kompetentes und ausgewogenes Songwriting, das den melodischen Death Metal AETHERIANs in ein erwachsenes und kitschbefreites Gewand kleidet.

Veröffentlichungstermin: 14.07.2023

Spielzeit: 42:54

Line-Up

Panos Leakos – Vocals
Kostas Mexis – Bass, Vocals
Angelos Maniatakos – Gitarre
John Reaper – Gitarre
Nikos Parotidis – Drums

Produziert von Fotis Benardo

Label: Lifeforce Records

Homepage: https://www.aetherianband.com/
Facebook: https://www.facebook.com/Aetherianband

AETHERIAN “At Storm’s Edge” Tracklist

01. Forgotten Oaths
02. Army of Gaia (Lyric-Video bei YouTube)
03. ΠΥΡ ΑΕΝΑΟΝ (Video bei YouTube)
04. At Storm‘s Edge
05. Advent Dreams
06. Astral Breath
07. Soulriver (Video bei YouTube)
08. Starlit Shores

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